Die Nutzung 3D-bildgebender Verfahren spart im Vergleich zu herkömmlicher 2D-Technologie durchschnittlich rund 25 Minuten pro Eingriff. Dies belegte eine 2020 durchgeführte Metastudie, die insgesamt 32 Einzelstudien diesbezüglich analysiert und die Opportunitätskosten anhand von Fallmix-Modellierungen in zwei Kliniken in Deutschland sowie England beziffert hat (1). Pro Arbeitstag errechneten die Forscher für das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) potentielle OP-Zeiteinsparungen von 4,89 Stunden und immerhin 3,21 Stunden für das Addenbrooke’s Hospital, Cambridge University Hospitals NHS Trust. Da 3D-Technologie schnelleres und präziseres Arbeiten ermöglicht, ließen sich laut den Studienergebnissen damit 21 Prozent mehr Eingriffe durchführen, was sich entsprechend auf die Umsatzzahlen der Kliniken auswirke.
Gerade im Kontext des wachsenden Marktes für minimalinvasive Eingriffe benötigen Endoskopie und Chirurgie Displays, die nicht nur an der Wand oder Decke, sondern auch an den mobilen OP-Wagen montiert werden können. Zu klein darf es allerdings nicht sein, damit den Operateuren ein ausreichend großes Sichtfeld zur Verfügung steht und sie auch Details problemlos erkennen können.
Qian Hu
Produktmanager und Business Development Manager Greater China
EIZO GmbH
Im vergangenen Jahr schloss EIZO bereits einen Teil dieser Marktlücke mit ihrem neuen 4K UHD-Breitbildmonitor CuratOR EX4342, der über eine Bildschirmdiagonale von 43 Zoll verfügt. Trotz dieser beachtlichen Größe wiegt der Monitor lediglich 17 kg. Gleichzeitig ist das Modell konform mit dem VESA-Montagestandard, sodass es sich einfach an medizinischen Gerätewagen anbringen lässt. Bei der nativen Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln, die eine viermal so hohe Pixeldichte wie das zuvor genutzte Full HD aufweist, werden auf einem Bildschirm von ca. 94 cm Breite auch kleinste Details wie Nähte oder dünne Blutgefäße scharf und originalgetreu abgebildet. Durch die hohe Leuchtdichte von 700 cd/m² und dem 4K-Videostandard BT.2020 mit HDR-Kompatibilität werden die Farben selbst bei feinen Rot- und Gelbnuancen lebensecht wiedergegeben.
„Das Kundenfeedback für den CuratOR EX4342 hat uns aufgezeigt, dass im Bereich zwischen 32 und 55 Zoll bisher eine große Marktlücke besteht – nicht nur in puncto 4K UHD“, berichtet Hu. „Deswegen haben wir das Modell in einer zusätzlichen Version nun auch mit einem 3D-Panel ausgestattet, dessen Gewicht nur ein knappes Kilo mehr beträgt.“ Mithilfe der 3D-Technologie wird der optische Tiefeneindruck realitätsnah auf dem Display wiedergegeben. In Kombination mit den Gamma-Korrektureinstellungen PQ und HLG kann die Darstellung auf dem Monitor noch exakter an die Licht- und Farbwahrnehmung des menschlichen Auges angepasst werden. Dies verfeinert die Hand-Augen-Koordination des Operateurs und ermöglicht hochpräzises Arbeiten. Auch der neue CuratOR EX4342-3D verfügt dabei über ein ultradünnes Gehäuse aus Aluminium, sodass er sich mit einem Gewicht von 17,6 kg flexibel an Wand, Decke und mobilen Gerätewagen montieren lässt. Der weite Blickwinkel ermöglicht sowohl in großen als auch in kleinen OP-Sälen ein optimales Sichtfeld.
Der CuratOR EX4342-3D entstand in enger Zusammenarbeit mit dem japanischen Mutterkonzern. Um einen einheitlichen Standard zwischen den japanischen und deutschen Produktlinien des Herstellers zu etablieren, wurde zum einen die in Japan genutzte Entwicklungsplattform auch in den deutschen Laboren eingeführt. „Außerdem verfügen unsere japanischen Kollegen über größere Erfahrung im Bereich 3D-Bildgebung“, erzählt Hu. „Deswegen waren sie dafür zuständig, den für das stereoskopische Bild notwendigen optischen Film auf unser Display aufzubringen.“
Softwareseitig besitzt das 2D-Modell bereits die passende Firmware, sodass für die Implementierung der 3D-Eigenschaften nur geringfügige Anpassungen erforderlich waren. Beispielsweise lassen sich auf dem CuratOR EX4342-3D ebenfalls mehrere unterschiedliche Signalquellen nebeneinander via PbyP (Picture-by-Picture) oder übereinander via PinP (Picture-in-Picture) darstellen. So kann der Operateur neben den endoskopischen Bildern durch zusätzliche Einblendungen von beispielsweise Vitalparametern oder Ultraschallaufnahmen diese jederzeit bequem auf einem Bildschirm im Blick behalten.
Wo minimalinvasive Eingriffe immer häufiger werden, ist es schlichtweg ineffizient, wenn den OP-Teams keine 4K UHD-Darstellung mit großem Sichtfeld und lebensechtem Tiefeneindruck in 3D zur Verfügung gestellt wird. Mit dem Kompromiss aus geringem Gewicht und möglichst großem Sichtbereich hat sich der 43 Zoll-Bildschirm dabei als optimale Größe erwiesen. Immerhin haben Studien bereits gezeigt, dass 3D-Bildgebung nicht nur die Präzision der Operateure verbessert, sondern auch die Dauer der einzelnen Eingriffe maßgeblich reduziert.
Qian Hu
EIZO GmbH